St. Gabriel,
Patron der
christlichen
Motivphilatelie |
Sammlergilde St. Gabriel e. V.
Arbeitsgemeinschaft "Christliche Motive" im BDPh. e. V.
|
St. Gabriel, eine starke
Sammlergemeinschaft |
Bischof –
Entwerfer der Weihnachtsmarke Österreichs
Während
in der Hierarchie der Kirche mehrere
Briefmarkensammler bekannt sind, wie Francis
Kardinal Spellman, Franz Kardinal König, Bischof
Franz Zak, hat noch nie ein Bischof eine Briefmarke
entworfen: anders bei der heurigen Weihnachtsmarke
"Mettengang" von Altbischof Dr. Reinhold Stecher.
Als Sohn eines Landesschulinspektors wurde Reinhold
Stecher am 22.12.1921 in Innsbruck geboren. Nach dem
Studium wurde er im Jahre 1947 zum Priester geweiht,
wirkte an verschiedenen Seelsorgestellen, war
Erzieher im Paulinum, Spiritual im Priesterseminar
und langjähriger Professor an der Pädagogischen
Akademie. 1981 wurde er zum Diözesanbischof von
Innsbruck ernannt und war dies bis 1997, bis zur
altersbedingten Pensionierung.
Als
volksverbundener und kontaktfreudiger Mensch ist er
bei Jung und Alt beliebt. Bereits in seinen ersten
Jahren als Bischof errichtete er das
Religionspädagogische Institut in Innsbruck und
schaffte den Kult zu Ehren des Kindes Anderl von
Rinn ab. Er wollte damit die Reste des
Antisemitismus bei den Christen ausmerzen und löste
mit diesem Schritt ein großes Medienecho aus. Auf
seine Initiative hin wurde die Tiroler Plattform für
Alleinerziehende, und das diözesane Studienzentrum
in Stams gegründet und die Neugestaltung des
Priesterseminars vorgenommen. Er nahm auch zu heiß
diskutierten Themen eine deutliche Stellung ein:
Ausländerproblem, Abschaffung der kirchlichen
Feiertage, Weihe bewährter verheirateter Männer,
Versöhnung mit verheirateten Priestern, Schutz
sozial Schwacher, Frage der wiederverheirateten
Geschiedenen.
Die Liebe zu den Bergen, sein Interesse für
lebendiges Brauchtum und Landeskunde, seine
deutliche Sprache und leutselige Art sind für ihn
bekannt. Religiosität, Heimatverbundenheit und den
Humor bringt er in seinen Buchveröffentlichungen,
die in einer Gesamtauflage von über 600.000 Stück
erschienen sind, zum Ausdruck. Es sind Werke wie
"Liebe ohne Widerruf“, "Botschaft der Berge",
"Heiter-besinnlich rund um den Krummstab", "Die
leisen Seiten der Weihnacht", "Fröhlich und ernst
unter der Mitra", "Ein Singen geht über die Erde"
u.s.w. Diese Werke hat er mit eigenen Karikaturen
und Bildern ausgestattet.
Bischof Stecher bezeichnet sich selbst als
Hobbymaler und erhebt keinen Anspruch als Künstler.
Doch seine Werke belehren uns eines anderen.
Angefangen hat es mit Karikaturen in seinen Büchern
und bei den Bischofskonferenzen, wozu ihn Franz
Kardinal König geradezu ermuntert hatte. Bischof
Stecher ist zu einem begnadeten Aquarellisten
geworden. Das Honorar aus dem Verkauf aller Bilder
wird ausschließlich sozialen Einrichtungen (Caritas,
Kirchenbau in Nordalbanien, Brunnenbau in Brasilien)
zur Verfügung gestellt. Besonders begehrt sind die
jährlich erscheinenden Weihnachtsbilletts der
Caritas.
Das Aquarell vom Höttinger Bild dient nicht nur als
Weihnachtsbillett der Caritas für 2005, sondern ist
auch Vorlage für die heurige Weihnachtsmarke. Die
Marke zeigt das oberhalb von Hötting in Innsbruck
gelegene Wallfahrtskirchlein „Maria Heimsuchung“ aus
dem 17. Jh. Sie gilt als besonderer Zufluchtsort für
Studenten in Prüfungsnot. In einer stimmungsvollen
Winterlandschaft eilen die Gläubigen jeder
Altersstufe zur Mette, die Bischof Stecher dort auch
zweimal mit mehr als 2000 Gläubigen gefeiert hat.
Mit der Marke will Bischof Stecher zum Ausdruck
bringen, daß das Geheimnis von Weihnachten immer
wieder ein einmaliges Licht in die Welt bringt,
inmitten allen veräußerlichten und kommerziellen
Festtreibens.
Altbischof Stecher hat große Freude mit den
Briefmarken und sammelt selbst seit 45 Jahren
Österreich. Er erledigt seine Korrespondenz, so wie
auch schon als aktiver Diözesanbischof, immer
handschriftlich und verwendet dabei Sondermarken als
Porto, weil diese – wie er selbst sagt – „als
Repräsentanten der Kultur unserer Heimat“ anzusehen
sind.
Dr. Karl
Ohnmacht
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